Die Gäste kommen pünktlich, die Kirche füllt sich, Ministranten und Zelebranten füllen die Apsis, in ihrer Mitte der Bischofsvikar für die Orden der Erzdiözese, der Jesuit MMag. P. Gerwin Komma. In seiner Festpredigt stellt P. Komma die Verbindung von Mutter Franziskas Option für die Armen und Zuwendungsbedürftigen, seit 150 Jahren brandaktuell für die Töchter der göttlichen Liebe, und dem Papstbrief zum Tag der Armen vergangenen Sonntag her.
Die Provinzoberin Sr. M. Emanuela Cermak, Seele und Motor aller Feste im vergangenen Jahr, strahlt: so viele sind gekommen. Unser Kirchenchor, eigens für das Fest zusammengetreten, lässt sich hören und wird sehr bewundert. Wir freuen uns über musikalische Talente und wunderschöne Singstimmen, besonders auch in den Reihen der Schwestern. Der schöne Altarschmuck, das rosengeschmückte Bild der Gründerin: wir genießen die fromm-festliche Atmosphäre.
Nach der Eucharistiefeier und dem eucharistischen Segen kommt der nächste Programmpunkt: wir ziehen mit brennenden Kerzen zur Lourdesgrotte im Klostergarten. Es ist mittlerwiele dunkel geworden. Trotz stattgehabtem Schlechtwettereinbruch und Schneefall: es ist trocken und windstill. Unsere Kerzen erhellen die Dunkelheit und der Gesang nach der Marienlitanei klingt bis weit hinüber in die Gärten des Botanischen Instituts und des Belvedere Schlosses.
Eine fröhliche Agape füllt den großen Speisesaal bis zum letzten Platz. Fleißige Hände haben unzählige Köstlichkeiten vorbereitet. Wir genießen das vergnügte Beisammensein. Mutter Franziska hätte ihre Freude daran.
Daran schließt sich, wieder in der Kirche, das Chorkonzert des Diözesankonservatoriums Wien, ein überwiegend marianisches Konzert, ein anspruchsvolles Programm, gekonnt dargeboten. Wir danken allen unseren Helfern und Gästen aus bewegtem Herzen für das aktive und andächtige Mitfeiern und so viele Beweise von Freundschaft und Eintracht.
Mehr als ein Jahr lang haben wir gefeiert, wir hier in Wien und in Breitenfurt und in den frühen Gründungen, in denen sich Mutter Franziska, die Dienerin Gottes, bewegt hat. Unzählige Male haben wir die Schwestern aus vielleicht sehr fernen Ländern sagen gehört, wie beeindruckt sie waren, die Wurzeln der Kongregation, den Lebensraum der Gründerin und ihrer ersten Mitschwestern, kennen zu lernen.
Und es macht uns sehr dankbar und froh, uns, die wir hier leben, dass der Geist unserer Gründerin durch 150 Jahre lebendig geblieben ist und, so Gott will, weitere 150 Jahre lebendig bleiben wird. Mehr dazu in Foto´s...
/Sr. M. Magna Andre, FDC/
Hast Du das bemerkt, Mutter Franziska?
Die wohlorganisierte Unterbringung? Die reibungslosen Mahlzeiten für so viele? Wie wir uns auf kleinstem Raum zusammenfügten und einander von ferne fröhlich zuwinkten? Wie gut wir uns vertragen konnten? Wie sehr wir uns freuten, beisammen zu sein?
Hast Du das auch gespürt, Mutter Franziska, diese schöne Abendstimmung über dem Schwesternfriedhof und der Gruftkapelle, die dichte Atmosphäre, als der Pfarrer von Breitenfurt die Monstranz über uns hob, über uns alle, die Lebenden und die Toten, über Deine Töchter und alle ihnen Anvertrauten, über Vergangenheitt, Gegenwart und Zukunft dieser unserer Kongregation?
Weißt Du das, Mutter Franziska?
Wie sehr wir dankbar sind, allen, die dieses große Fest geplant und organisiert und bereitet haben, am Herd, im Haus, in der Sakristei, am Schreibtisch, meditierend in den Kapellen und Kirchen, mit Hand und Intellekt und Herz?
Wie sehr wir dankbar sind für diese Orte, wo der Pulsschlag der Kongregation, wie sie war, wie sie ist und wie sie sein wird, spürbar und lebendig ist? Wie sehr wir dankbar sind für unsere Kongregation, diesen Baum des Lebens, der über uns seine Äste ausbreitet, grün und lebendig in allen Wechselfällen des Lebens und der Geschichte.
Weißt Du das, Mutter Franziska?
Wie froh wir sind, dass wir Dich haben? Wie Dein Vorbild und Dein Wort unter uns lebendig ist und weiterlebt von Generation zu Generation, wo immer auf dem weiten Erdkreis Töchter der göttlichen Liebe an Dich denken, von Dir sprechen, sich mit Bitten und Dank und großer Zuneigung an Dich wenden?
Ja, Du weißt das. Du warst dabei, Mutter Franziska, Du bist mitten unter uns, Du wirst bei uns bleiben, solange es Töchter der göttlichen Liebe gibt.
/Taxt: Sr. M. Magna Andre, FDC/
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Von Wien aus errichtete die Gründerin Ausbildungs - und Heimstätten für Mädchen und junge Frauen, verschiedene Einrichtungen im Sozial - und Bildungsbereich in den Großstädten der österreichisch - ungarischen Monariche. Ein großes Anliegen war ihr auch die religiöse Erziehung.
Überraschend schnell wuchs die Kongregation: "Der Herr sei tausendmal für diese Gnade gepriesen", schrieb Mutter Franziska 1893, ein Jahr vor ihrem Tod.
Später gründeten unsere Schwestern von Europa aus erste Niederlassungen in Nord - und Südamerika und auch in Afrika.
Franziskas winzig kleine Liebesfalmme sprühte Funken, begann Menschen zu wärmen, ließ Heimat finden, steckte an und wurde zu einer großen Leuchtquelle von 1868 bis HEUTE.
So erheben auch wir im Jubeljahr 2018 mit großer Dankbarkeit unseren Bilck zu Gott, um unser Lob aus vollem Herzen aufsteigen zu lassen. Unterstützen Sie uns durch Ihr Mitfeiern! Schon heute freuen wir uns, wenn Sie bei einer unserer Feiern mit uns sind.
/Text: Sr. M. Emanuela Cermak; FDC/
PDF-Datei: plakat.pdf
... Der nächste Feiertag war das Fest unserer Lieben Frau zu Jerusalem, diesen Tag erklärte Franziska zum Gründungstag. Das ist nun 149 Jahre her.
Die Gründung lebt, wächst, wirkt seither und macht Gottes Liebe zu allen Menschen sichtbar.
Am 21. November dieses Jahres feierten wir den 149. Geburtstag der Kongregation, den Beginn des Jubiläumsjahres. Gefeiert wird am liebsten und am schönsten zusammen mit vielen. Und sie kamen.
Viele Menschen nahmen unsere Einladung an: Bischofsvikar Zacherl SJ und die Priester, die unsere Pfarre und unsere Gemeinschaften betreuen und früher betreuten, Vertreter der diözesanen Schulverwaltung, Schulleiter, LehrerInnen, Kindergartenpädagoginnen.... . Die Menschen aus unserer Pfarre, Nachbarn und Freunde unserer Klöster waren da, alle mit viel Freude begrüßt von der Provinzoberin Sr. M. Emanuela Cermak und von den Schwestern, die aus allen Gemeinschaften gekommen waren.
Wunderschöner Blumenschmuck, gestickte Paramente, schimmernde Gefäße erhöhten die Festfreude. Die Eucharistiefeier wurde vom Gesang des ordens- und kongregationsübergreifenden Schwestenchors der Diözese begleitet. Töchter der göttlichen Liebe brachten Brot und Wein, Kreuz und Stein und Rosenstrauß und die Regelbücher zum Altar - Symbole unseres Lebens. Die Freude am gemeinsamen Feiern, das harmonische Miteinander, wurde bei der fröhlichen Agape im großen, vollbesetzten Refektorium des Mutterhauses deutlich.
Anschließend bot der Schwersternchor, begleitet von Klavier und Flöten, ein Konzert ergänzt mit Bildern und Texten zur Persönlichkeit der Gründerin.
Wir gingen sehr fröhlich nach Hause, "beschwingt und erbaut", wie einer der Gäste sagte. Ein gutes Vorzeichen für das eben angelaufene Jubiläumsjahr.
/Sr. M. Magna Andre/
Schon am nächsten Tag kommen die Meldungen aus den Provinzen, sogar aus dem fernen Uganda: "Wir haben das Video von der Eröffnung des Jubiläumsjahres gesehen. Wir freuen uns so! Wir sind so stolz auf unsere Kongregation." Die moderne Technik macht´s möglich. Sie kann Gemeinschaft schaffen und bestärken.
... Das schöne Herbstwetter machte den Besuch im Haus Mariahilf in Breitenfurt, wo unsere Mutter Gründerin im Jahr 1894 ihre Seele aushauchte, und auf dem Ortsfriedhof, wo sie bis zur Anlage des Schwesternfriedhofs begraben lag, umso eindrucksvoller.
Die schöne Jugendstilkapelle, in der Mutter Franziska Lechner jetzt ruht, wurde 1924 fertig gestellt. Sie ist ein frühes Werk des Architekten Clemens Holzmeister.
Damit hat das Jubiläumsjahr begonnen. Es findet seine Fortsetzung am 21. November, dem Gründungsfest der Kongregation, das jedes Jahr festlich begangen wird.